Die Handballer des TVE verlieren deutlich beim TV Hüttenberg

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Der TV Emsdetten verliert 35:28 in Hüttenberg und darf, auch wenn rechnerisch noch keine Entscheidung gefallen ist, für die dritte Liga planen. Durch die Ergebnisse der anderen Teams im Tabellenkeller (Ferndorf und Dormagen gewinnen beide ihre Auswärtsspiele) erscheint eine Aufholjagd quasi unmöglich.

Fan-Club „Crocodiles“ bringt den Bus ins Rollen

Die letzte Chance sollte es sein, das Erarbeiten eines Auftakts zur Aufholjagd. Ein ganzer Bus, organisiert vom Fanclub „Crocodiles“, voll von Emsdettener Fans machte sich mit auf den Weg nach Hüttenberg und verabschiedete das Team bei der Abfahrt von der Ems-Halle mit Pauken und grün-weißen Rauchfackeln, organisiert von den TVE-Supportern. Es stand viel auf dem Spiel, und das war bereits lange vor Anpfiff zu merken.

Auf den Rängen bestimmten die Emsdettener schon frühzeitig das Geschehen

Schon eine Stunde vor Spielbeginn war der Auswärtsblock der Emsdettener gut gefüllt. Mit Fahnen geschmückt, mit Pauken ausgerüstet und sehr lautstark präsentierten sich die Emsdettener Fans und versuchten ihre Mannschaft bei der schweren Aufgabe zu unterstützen.

Das Team von Trainer Sascha Bertow spielte etwas überhastet, nimmt sich zu Beginn Würfe aus schlechten Positionen. Auch für die Gastgeber stand viel auf dem Spiel, hat man doch noch die Chance oben anzugreifen. Nur ein Tor auf beiden Seiten nach vier Minuten zeigte, dass beide Teams ein wenig nervös waren.

Mit zunehmender Spieldauer fanden die Hüttenberger Lücken in der Emsdettener Abwehr. Vor allem aus der halbrechten Position heraus waren sie öfter erfolgreich. Im Angriff suchten die Dettener ihr Glück in Anspielen an den Kreis. Freddy Stüber war zu diesem Zeitpunkt dort der gefährlichste TVE Spieler in der Anfangsphase.

Der TVE bleibt in Halbzeit 1 dran

Die Chance auf den Ausgleich vergeben die Grün-Weißen mit einem Anspiel, dass beim Gegner landet. Statt 9:9 darf sich Hüttenberg im Gegenzug über das 10:8 nach 16 Minuten freuen. Die Gäste ließen sich davon nicht beeindrucken und blieben hartnäckig. Als Yannick Terhaer wenig später zum 11:11 ausgleichen konnte, war der Jubel auf der Platte und im Gästeblock groß. Auch wenn Hüttenberg kurz darauf erneut in Front ging, der TVE spielte verbissen und hartnäckig weiter und durfte kurz vor der Pause durch Maximilian Nowatzki erneut zum 16:16 ausgleichen.  Nur noch eine Minute und 44 Sekunden waren in Halbzeit eins zu spielen, und das Spiel war völlig offen. Wer hätte das vor Anpfiff gedacht? Durch eine Parade vom inzwischen auf Hüttenberger Seite eingewechselten Torwart Simon Böhne und eine temporeiche Schlussphase mit einem Anspielfehler der Emsdettener durften sich die Heimfans im Sportzentrum Hüttenberg dann doch über eine zwei Tore Führung ihres Teams freuen. Da war mehr drin für den TV Emsdetten!

Und wieder die zweite Halbzeit in der…

Nach der Pause spielte Hüttenberg dann seine ganze Klasse aus. Nicht umsonst ist man in Hessen weiterhin in einer guten Position, um noch ein Wort um den Aufstieg mitreden zu können. Das Dettener Zusammenspiel klappte überhaupt nicht mehr. Technische Fehler und wie schon in der Partie in Großwallstadt mangelhafte Anspiele nahmen dem TVE jede Möglichkeit auf einen Auswärtssieg. Innerhalb kürzester Zeit baute Hüttenberg die Führung auf 5 Tore aus. Auch Sascha Bertow merkte von der Bank aus, dass seine Mannschaft das Spiel aus der Hand gab und versuchte sein Team zu stabilisieren. Er wechselte und brachte Oliver Krechel für Maurice Paske ins Tor. Krechel erwischte gleich den ersten Ball und zeigte eine gute Leistung. Auch Hüttenberg wechselte den Torwart. Dominik Plaue stand für die Gastgeber zwischen den Pfosten. Er stand seinem Gegenüber um nichts nach und raubte den Spielern des TVE insbesondere in der Schlussphase Torerfolg um Torerfolg. Weil auch die Anspiele weiterhin überhaupt nicht mehr die Mitspieler fanden, zogen die Gastgeber davon. Es war Hüttenberg sogar möglich, in der 44. Minute durch Tristan Kirschner einen erfolgreichen Kempa Trick auszupacken. 27:21 lautete der Spielstand zu diesem Zeitpunkt. Man musste schon ein großer Optimist sein, um noch mit einem Sieg der Dettener zu rechnen.

Eiserne Wille und Kampfgeist alleine sind nicht genug

Im Gegensatz zur Vorwoche gaben sich die Jungs um Kapitän Marcel Schliedermann aber nicht auf und hielten dagegen. Wenn man ihnen einen Vorwurf machen möchte dann den, dass sie unter hohem Druck standen, hoch zurück lagen und mit dem schnellen Tempo der Hüttenberger einfach nicht mehr mithalten konnten. Sie brauchten schnelle Torerfolge um der Partie noch eine Wende zu verpassen. Dies führte zu vielen individuellen Fehlern und Ballverlusten. Kämpferisch aber war ihnen kein Vorwurf zu machen. So ist die 35:28 Niederlage verdient. Die Mitgereisten Emsdettener Fans belohnten die sichtbaren Bemühungen nach dem Spiel mit Standing Ovations und langem Applaus. Die Spieler des TVE verabschiedeten sich von ihrem Bärenstarken Auswärtsblock und bedankten sich nach Schlusspfiff für die Unterstützung. Es hat einfach nicht gereicht, Hüttenberg war besser und hat verdient zwei wichtige Punkte für den Saisonendspurt eingefahren.

Nach der Niederlage steht der Abstieg rechnerisch noch nicht fest. Durch die Niederlage ist die dritte Liga aber so gut wie sicher. Die Fans haben sich nach Schlusspfiff mit der neuen Situation bereits ganz gut zurechtgefunden. Von einem Neuanfang, einer spannenden Mannschaft die es nun braucht und einem Wiederaufbau war die Rede. Über alte Zeiten in der 2. Liga Nord, als man noch gegen Ahlen oder Spenge spielte wurde diskutiert. Man merkte, dass auch die dritte Liga ihren Reiz haben kann. Wenn man denn aus den Fehlern der letzten drei Jahre lernt und von Vereinsseite nun die neue Situation annimmt und auch klar kommuniziert.

Fan-Club Crocodiles hält dem Team die Treue

Der 1. Vorsitzende des Fanclubs Crocodiles, Josef Menebröcker nach dem Spiel: „Klar tut die sportliche Situation schon weh. Aber die Saison wurde nicht heute verspielt.“ Da waren sich die Fanclub Mitglieder einig. Auf die Frage, wie es in der dritten Liga für die Crocodiles weiter gehen würde: „Wir würden auch in Liga drei weiter dabeibleiben! Auswärts wie Zuhause. Wir unterstützen weiter unseren Verein und fahren auch in Zukunft zu den Auswärtsspielen mit.“

Bleibt zu hoffen, dass diesen tollen Fans von der Mannschaft ein ordentlicher Saisonabschluss geschenkt wird. Wer nach über drei Jahren Abstiegskampf eine so große Unterstützung bei einem Auswärtsspiel in Hessen erhält, darf sich glücklich schätzen eine treue Fanbasis zu haben. Und gemeinsam mit dieser gilt es, im nächsten Jahr neu anzugreifen.

Bereits am Mittwoch geht es in der EMS-Halle gegen den Dessau-Roßlauer HV wieder zur Sache. Die Unterstützung durch volle Zuschauerränge könnte sehr hilfreich sein.

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