Mit zwölf Jahren stand sie in Reckenfeld zum ersten Mal auf der Bühne, Petra Niepel. „Dalli Dalli kleiner Koch“ hieß das Stück seinerzeit. Nachbarn von ihr hatten schon früher mitgespielt und die heutige Geschäftsführerin der Freilichtbühne Reckenfeld damals mitgeschleppt, ihr die erste Statistenrolle besorgt. Später kamen dann auch einige Hauptrollen dazu, die Prinzessin im „König Drosselbart“ zum Beispiel, Max aus Wilhelm Busch’s „Max und Moritz“. Später dann auch in Erwachsenenstücken. Trotz ihrer arbeitsintensiven Funktion als Geschäftsführerin des gemeinnützigen Vereins steht sie auch heute noch in jedem Jahr auf der Bühne: „Am liebsten in Kinderstücken, – da ist die Reaktion des Publikums direkter.“ Viel mehr, als auf der Bühne zu stehen, ist ihr jedoch das familiere Miteinander wichtig.
Die Münsterländische Freilichtbühne in Greven-Reckenfeld hat ca. 750 Mitglieder – viele davon ehrenamtlich aktiv. Zum Glück sind auch praktisch sämtliche Berufssparten vertreten, so dass alle anfallenden Aufgaben, sei es der Bau der Kulissen, die Gestaltung der Homepage, das Schneidern der Kostüme, die Pflege der Außenanlagen, Wartung und Bedienung der Beleuchtungsanlagen, Tontechnik…. aus eigener Kraft, ehrenamtlich, erfolgen. Allein während einer Aufführung sind neben den Schauspielern rund 20 Mitglieder aktiv: Maskenbildner, Hilfen in der Garderobe, Imbiss, Getränke, Fan-Artikel, Ordner, Kasse…. Lediglich die Position des/der Leiters/Leiterin der Geschäftsstelle ist eine hauptamtliche Tätigkeit und wird vom Verein bezahlt. Die Verwaltung der Mitglieder, Korrespondenz mit Versicherungen, Künstlersozialkassen, GEMA , Reservierung und Vorverkauf der Eintrittskarten, Buchhaltung… all das war irgendwann nicht mehr ’nebenbei‘ zu schaffen – gleichzeitig sollten auch dem Publikum feste, verlässliche Bürozeiten angeboten werden. Schließlich melden diese sich mit Bussen aus Rheine, Münster, Osnabrück oder sogar dem Ruhrgebiet an.
Mit dem Neubau der Geschäftsstelle und dem umgebauten Kostümfundus sind bereits einige Maßnahmen abgeschlossen, weitere stehen bevor, so soll z. B. das Spielerheim die Möglichkeit bekommen, bei kleineren Stücken, die im Winter aufgeführt werden können, über 100 Zuschauer zu fassen.
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