Stroetmanns Fabrik hat Sanierungsbedarf

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Unabhängig von der weiteren Planung rund um die EMS-Halle beschäftigt sich heute der Ausschuss für Infrastruktur (AI) in seiner online-Informationsveranstaltung mit notwendigen Sanierungs- und Erweiterungsmaßnahmen von Stroetmanns Fabrik. Dabei soll insbesondere geprüft werden, ob Einzelmaßnahmen vorgezogen und noch in diesem Jahr ausgeführt werden können.

Die coronabedingt veranstaltungsfreie Zeit zu nutzen, macht Sinn.

Gleich mehrere „Baustellen“, Defizite, die es zu beheben gilt, sind dabei auffällig. Hier sind zunächst die zwingend notwendigen angeführt:

Brandschutz

  • ein Großteil der bestehenden Geschossdecken sind Holzdecken
  • bei den Abhangdecken wurde mineralische Dämmwolle verwendet, die vor 2000 hergestellt wurde. Wenn der Ausbauzustand verändert wird, gilt das verwendete Material als Schadstoff und muss entsprechend gesichert und entsorgt werden
  • die Fluchtwegethematik muss überdacht werden, weitere Fluchttüren eingerichtet und Fluchtwege barrierefrei ausgestaltet werden
  • die alte Führung elektrischer Leitungen innerhalb der abgehängten Decken entspricht nicht mehr den heutigen arbeits- und sicherheitstechnischen Vorschriften, viele Leitungen sind noch freihängend, ohne Kabelbühne

Lüftungsanlage

  • die derzeitige Lüftungsanlage ist 26 Jahre alt, muss brandschutztechnisch angepasst werden. Die Anlage verfügt über keine Wärmerückgewinnung, wird mit 100 % Zuluft betrieben. Die derzeitige Anlage dürfte in fünf bis zehn Jahren abgängig sein. Schon jetzt ist der erhöhte Raumbedarf einer neuen Anlage zu berücksichtigen

Foyer

  • mit einer Anhebung des Foyers auf Niveau des Lichthofes das Problem der Rampen umgangen und somit nutzbare Fläche hinzu gewonnen. Bei der Gelegenheit könnte die Installation einer Fußbodenheizung die Heizungskörper an den Wänden ersetzen, auch das würde Gewinn nutzbarer Fläche bedeuten. Das Foyer war ursprünglich als reines Verbindungsglied zwischen Bürgersaal und Lichthof gedacht, galt lediglich als Empfangsbereich. wird aber mittlerweile zunehmend auch als Veranstaltungsraum gebucht

Lichthof + Cafe

  • die bestehende Beschattungsanlage entspricht nicht mehr den gültigen Brandschutzvorschriften ist aber zwingend notwendig bei Nutzung in den Sommermonaten. Hier wird nach Alternativen gesucht (möglicherweise außerhalb des Gebäudes). Der Lichthof muss brandschutztechnisch von den übrigen Gebäudeteilen getrennt werden. Durch die Schließung der Wandöffnungen mit Brandschutzglas wird eine künstliche Belüftung erforderlich.

Heizung

  • der Austausch der Heizungstechnik ist schon seit längerem vorgesehen, soll aber separat behandelt werden. Erneuerbare Energien und zukunftsweisende Techniken sollen hier Berücksichtigung finden. Denkbar ist ein Nahwärmenetz mit der Galerie Münsterland und der EMS-Halle. Ein Blockheizkraftwerk oder eine Gas-Brennstoffzelle sind denkbar.

Sonstiges

  • (Foto: Stroetmanns Fabrik)

    Überarbeitung des Innenhofbereiches rund um den Born-Brunnen, Radabstellanlagen…

  • neue Unterstellmöglichkeit für die Leihräder des Verkehrsvereins, die derzeit in Blechcontainern an der EMS-Halle aufbewart werden.
  • die Beschallungsanlage im Bürgersaal ist veraltet und nicht mehr leistungsfähig, bei Überlastung geht darüber hinaus Brandgefahr von ihr aus.
  • der Aufzug verfügt über keinen Rauchabzug, die Kabine ist abgegriffen
  • die alte Eingangstür entspricht nicht den Anforderungen an Fluchtwege. Eine Umrüstung oder gar Austausch mit automatischer Türöffnungsfunktion steht an mit barrierefreiem Zugang zum Verkehrsverein sowie dem Gesamtgebäude.
  • der Sockelbereich der Südfassade (Friedrichgasse) weist Feuchtigkeitsschäden auf
  • der Schriftzug/Logo auf dem Dach müsste durch das neue Logo ausgetauscht werden
  • der Parkettboden im Bürgersaal ist mittlerweile so oft abgeschliffen worden, dass hier ein neuer Belag notwendig wird. Der Übergang von Parkett zu den Bodenfliesen ist zur spürbaren Stolperstelle geworden.

Der AI wird aus der vorliegenden Beschlussvorlage heraus dem Hauptausschuss eine Empfehlung aussprechen.

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