Mit ihrem Wunsch eines städtischen „Runden Tisches Gefahrenabwehr“ stoßen die Malteser, das DRK und die DLRG bei der SPD auf offene Ohren. Im Fokus des Austausches zwischen den drei Hilfsorganisationen und der SPD standen besonders die Herausforderungen im Bereich des Zivil- und Katastrophenschutzes.
Trotz unterschiedlicher Schwerpunkte einen DRK, Malteser und DLRG, zwei zentrale Punkte: In allen drei Hilfsorganisationen wird die Arbeit in Emsdetten ausschließlich ehrenamtlich geleistet und sie verbindet das Engagement im Zivil- und Katastrophenschutz. Gerade für diesen genannten Bereich regen die drei Organisationen mit einem Wunsch nach mehr Vernetzung auch mit Feuerwehr und Stadtverwaltung die Einrichtung eines Runden Tisches der Gefahrenabwehr an, der regelmäßig stattfinden solle.

Frank Achterkamp, der für die SPD wieder in den Stadtrat und nun auch in den Kreistag einziehen möchte, ist selbst ehrenamtlich im Zivil- und Katastrophenschutz engagiert und weiß um so manche „Baustellen“. Gerade im Bereich des Zivil und Katastrophenschutzes gebe es neben den anderen Aufgabenfeldern (vom Schwimmsport beim DLRG über den Sanitätsdienst beim DRK bis zum Besuchsdienst mit Hund bei den Maltesern) große Herausforderungen.
Im Austausch mit Rotkreuzleiter Christian Kleinberns und Kreisrotkreuzleiter Jürgen Döring wurde etwa über das „verpflichtende Ehrenamt“ gesprochen – dahinter verbirgt sich kein soziales Pflichtjahr, sondern es meint, dass Hilfsorganisationen wie DRK, DLRG und Malteser oft gesetzliche Verpflichtungen haben, denen sie im Bedarfsfall nachkommen müssen. Etwa bei der Unterhaltung und Unterbringung von durch Bund und Land für die Einsatzeinheiten zur Verfügung gestellte Einsatzfahrzeuge, für die die Hilfsorganisationen selbst Sorge tragen müssen und deren Kosten durch die genannten Stellen nicht vollständig gedeckt werden. Diese müssen von den Hilfsorganisationen daher – ehrenamtlich versteht sich – selbst erwirtschaftet werden.
Für die DLRG erläuterte Guido Wermers, Einsatzleiter der Ortsgruppe Emsdetten, wie staatliche Stellen immer mehr Professionalität und Bürokratie von den Hilfsorganisationen erwarten, gleichzeitig aber oft nicht bereit sind, die entstehenden Kosten für den Zivil- und Katastrophenschutz vollständig zu tragen. Diese werden bei der DLRG primär durch Mitgliedsbeiträge und Spenden gedeckt. André Kamp, Geschäftsführer der Malteser in Emsdetten machte das Finanzierungsproblem für seinen Verband konkret: Zu etwa einem Drittel finanzieren sich die Malteser aus Mitgliedsbeiträgen, zu einem weiteren Drittel aus Spenden und staatlichen Zuschüssen. Das letzte Drittel werde durch ehrenamtliches Engagement selbst erwirtschaftet: Sanitätsdienste, Altkleidersammlung, Kinderkram-Flohmarkt, Reibeplätzchenverkauf und Erste-Hilfe-Kurse. Bedeutet: Ehrenamtliche investieren hier viel Zeit, um die Unterfinanzierung seitens des Bundes und des Landes im Bereich des Katastrophenschutzes ausgleichen zu können.
Ein reger Austausch entstand in den Gesprächen auch bezüglich der Einsatzkräftegewinnung in einer Gesellschaft, die zwar nicht weniger engagiert ist, sich aber deutlich weniger an langfristige Aufgaben binden will. Das stelle laut Rotkreuzleiter Christian Kleinberns alle Hilfsorganisationen gleichermaßen vor Herausforderungen, weil dort viele Aufgaben nur mit speziell qualifizierten Helferinnen und Helfern durchgeführt werden können.
Neben dem ehrenamtlichen Personal sind auch das Einsatzmaterial sowie Infrastruktur wie die eigene Unterkunft Themen, die die Organisationen bewegen. Beispiel DLRG: Diese ist gleich über drei Stellen im Stadtgebiet verteilt. Die theoretische Ausbildung sowie Veranstaltungen werden in einem Raum unterhalb der Turnhalle an der Paul-Gerhard-Schule durchgeführt. Die praktische Schwimmausbildung findet im Waldbad statt und die Einsatzfahrzeuge sind seit gut drei Jahren am Malteser-Zentrum untergebracht. Sollte die Sporthalle wegfallen, würde die DLRG ohne eigenen Vereinsraum dastehen.
Bei den Maltesern erkundigte sich SPD-Ratskandidatin Martina Rüschenschmidt bei einer Besichtigung der Großküche im Malteser-Zentrum nach dem Notstromerzeuger, den die Stadt Emsdetten im letzten Jahr beschafft hatte. „Wir haben das Gerät bereits mehrfach getestet und können damit das gesamte Malteser-Zentrum samt dieser Großküche hier immerhin stromautark betreiben“, lieferte Malteser-Geschäftsführer André Kamp die Antwort. Im Sinne einer autarken Versorgung sei laut dem stellvertretenden Stadtbeauftragten Christoph Dehne aber Ziel der Malteser, eine Gasunabhängigkeit zu erreichen, wofür sicherlich die Unterstützung der Stadt Emsdetten nötig wäre.
In allen drei Gesprächen wurde der SPD-Fraktion deutlich, dass es viel Gesprächs- und Unterstützungsbedarf der Hilfsorganisationen gibt, damit diese ihre Aufgaben zum Wohle aller Bürgerinnen und Bürger in Emsdetten weiterhin gut ausüben können. Ein engerer Austausch untereinander – auch mit Stadtverwaltung und Feuerwehr – im Rahmen eines Runden Tisches ist sicherlich ein erster guter Ansatz, den die SPD sehr begrüßt und unterstützen möchte. Für Bürgermeisterkandidatin Eva Nie wäre darüber hinaus auch die Schaffung eines eigenen Beirates denkbar, dessen Einrichtung der neue Stadtrat allerdings zustimmen müsste.
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