Kirche beantwortet Fragen im ASWW

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Die Fusion der Emsdettener Pfarrgemeinden (2012) zur Stadtgemeinde St. Pankratius, - der größten Pfarrei im Bistum Münster - im Sommer 2017 werden vier der sieben Emsdettener Kirchen geschlossen (Foto: Schwegmann)

Ole Damer, Projektentwikler bei der DKM Immobilien GmbH, welche von der Katholischen Kirchengemeinde St. Pankratius mit der Vermarktung der vier Kirchengebäude Herz-Jesu, St. Marien, St. Joseph und Heilig-Geist beauftragt wurde und Eva Bleckmann vom Architekturbüro Maas und Partner, welche ebenfalls involviert sind, stellten dem Ausschuss für Stadtentwicklung, Wirtschaft und Wohnen (ASWW) in seiner gestrigen Sitzung den aktuellen Stand der Bemühungen  seitens der Kirchengemeinde um die Nutzung nach der Profanierung der vier Kirchen im Juni 2027 vor. Geschehen war dies auf Antrag der Fraktion Die Grünen. Darüber hinaus liegt allen beteiligten mittlerweile ein Schreiben der Hollinger Schützengesellschaft (wir berichteten bereits H I E R) vor, welche sich interessiert zeigt, an den Überlegungen einer weiteren Nutzung der Heilig-Geist-Kirche beteiligt zu werden.

Pfarrer Norbert Weßel erläuterte zunächst die historische Entwicklung der Entscheidung. Weßel beginnt seine Ausführungen  mit den plötzlichen Sterbefällen der Pfarrer Volkenhoff (St. Joseph) und Benden (Herz-Jesu). Pfarrer Rensing übernimmt daraufhin die Leitung der Gemeinde St. Pankratius. Der Bau des Pfarrhauses/Pfarrverwaltung an der Karlstraße ist ein großer Eckpfeiler in seinen Schilderungen und schließlich hat die Katholische Kirche in Emsdetten seit 2017 über 6.000 Mitglieder verloren, laut Aussage Weßel durch Wegzüge und Sterbefälle. Das bedeutet auf Dauer 40 % weniger Einnahmen aus Kirchensteuern: „Wir werden es finanziell nicht mehr stemmen können, die Kirchengebäude zu halten.“

Herz-Jesu-Kirche

(Präsentation Maas & Partner)

Kaufgegenstand: Kirche, Pfarrheim
Denkmalschutz: Dreischiffige Pfeilerbasilika mit Sakristeianbau
Grundstücksfläche: 6.254 m²
Bodenrichtwert: 450 €/m²
Grundfläche Kirche: 1.420 m²
Grundfläche Pfarrheim: 400 m2
Anzahl Stellplätze: 14

St. Joseph-Kirche

(Präsentation Maas & Partner)

Kaufgegenstand: Kirche, Kirchturm
Denkmalschutz: vorläufig unter Schutz gestellt
Grundstücksfläche: 5.796 m²
Bodenrichtwert: 390 €/m²
Grundfläche: 1.144 ²
Anzahl Stellplätze: 24

St. Marien-Kirche

(Präsentation Maas & Partner)

Kaufgegenstand: Kirche, Pfarrhaus, Arche und alte Kaplanei
Denkmalschutz: vorläufig unter Schutz gestellt
Grundstücksfläche: 11.899 m²
Bodenrichtwert: 410 €/m²
Grundfläche Kirche und Pfarrhaus: 1.595 m²
Grundfläche Arche: 492 m²
Grundfläche alte Kaplanei: 104 m²
Anzahl Stellplätze: 40

Heilig-Geist-Kirche

(Präsentation Maas & Partner)

Kaufgegenstand: Kirche, Kirchturm
Denkmalschutz: ja
Grundstückfläche: 6.410 m²
Bodenrichtwert: 360 €/m²
Grundfläche Kirche: 675 m²

Sämtliche Objekte stehen unter Denkmalschutz bzw. der Prozess der Unterschutzstellung läuft derzeit. Das vereinfacht die Findung nach einem (oder mehreren) Investoren natürlich nicht. Eine künftige Nutzung ist natürlich immer abhängig vom Investoren. Der Vorschlag von Ann-Kathrin Kahle (Sachkundige Bürgerin Die Grünen), die Marienkirche könne sie sich als Konzertsaal vorstellen, fand allgemein Zustimmung, jedoch könne man einem Investor das nicht vorschreiben.

Die Vertreter, die an diesem Abend für die Kirchengemeinde gesprochen haben, sicherten zu, jedem interessierten Investoren die Zahlen offen zu legen, inklusiv dem sich aufgestauten Sanierungsbedarf. Der Stadt und auch der Politik wurde zugesagt: „Sobald wir konkrete Ansätze haben, wissen, wohin die Reise geht, einen Investor nennen können, werden wir Sie informieren.“

Die Ausschussmitglieder bedankten sich für die gezeigte Präsentation und die Beantwortung einiger offener Fragen, war es doch für die Politiker in vielen Fällen der erste Kontakt mit dieser Thematik.

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