6 Millionen – Lottogewinn in Ahlintel

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…und das gleich sieben mal!!! Am morgigen Sonntag und an den darauffolgenden drei Wochenenden. Gestern war Premiere der Ahlinteler Laienspieler auf der Bühne im Landgasthaus Budde-Heimann. „Een Duorp aohne Tratsch“ von Christa Bitzer. Woran es aber definitiv nicht mangelt ist eben dieser Tratsch, denn eigentlich ist der Titel nicht zu Ende gesprochen: „…aohne Tratsch – datt giww’t nich!“ – zumindest nicht in Ahlintel.

Und dafür ist Heidi Laber, hervorragend dargestellt von Anne Plagge, zuständig, Angestellte des hiesigen Postamtes, die sich nicht scheut, die eingehende Post der Dorfbewohner auch mal zu öffnen. Ein Einschreiben ist schließlich immer etwas Wichtiges und es muss eilig reagiert werden. Die Leute sollten ihr also eigentlich dankbar sein. Heidi weiß, wer gerade mit wem, warum und überhaupt. Und wenn es nicht so ist, dann könnte es doch zumindest so sein.

„Dao sind Ohrringe an Stiären wo gar kinne Ohren sind!“

Wilde Spekulationen, wer denn wohl die richtigen Kreuzchen auf den Lottoschein gesetzt hat. Dem heiß auf der Spur ist Sybille vom Ems-Journal. Die von Tanja Walters verkörperte Lokalreporterin wittert hier ihren ganz großen Leit-Artikel, die Geschichte, die ihr den ganz großen Durchbruch bringen soll.

Ebenso heiß darauf, zu erfahren, wer zu plötzlichem Reichtum gelangt ist: Herr Spar, der mit Thomas Hinterding ideal besetzte Bankangestellte und „Versicherungsvollstrecker“. Durch ihn erfährt Ayse (gesprochen: Aische) Übügül den Sinn einer Lebensversicherung und stellt fest: „Lebensversicherung nix gut! – Mann soll trauern wenn Ayse tot, nicht reich werden.“ In der Rolle der Ayse brilliert Petra Bisping.

Das Stück spielt auf dem Dorfplatz von Ahlintel, im Hintergrund eine Bankfilliale, halb rechts die Poststelle und ganz rechts ein Haus, welches leer steht, dem der Zerfall droht und um dessen neue Funktion es geht. Leonardo Wortelhöfer, durch Hubi Karlheim mit Leben gefüllt, ist unentdeckter Künstler mit Ambitionen, mal ein ganz Großer zu werden. Er könnte sich in dem Gebäude eine Galerie mit seinen einzigartigen Kunstwerken vorstellen. „Kunstwerke von höchster Anmut“, so sieht es zumindest die Frau des Bürgermeisters Krimhilde Lückhusen, Karin Brink-Abeler überzeugt in dieser Rolle. Als Frau von Bürgermeister Bernd-Otto Lückhusen ist sie quasi die First Lady die es als ihre Aufgabe ansieht, dem Dorf Kultur in seiner höchsten Vollendung beizubringen. Als Bürgermeister hält Andreas Bertels alle Fäden in der Hand.

Als pfiffiger Postbote Uwe Berg wird Tim Reckert ganz schnell zum Publikumsliebling. Zwar sortiert er die auszutragenden Briefe nach Größe und Farbe führt seine Mitstreiter aber manchesmal an der Nase herum.

Last but not Least Käthe und Harald Kleber, das Metzgerehepaar wird dargestellt von Claudia und Dieter Laumann. Ob letzterer den Würstchenkonsum auf der Bühne bis zur siebten Vorstellung durchhält… man wird sehen. – Die beiden liefern sich einen wahren Battle in plattdüütschke Riemsels „Wiss Du Nieren off Leber – gaoh to Schlachter Kleber!“ – ist da nur der Auftakt so mancher individuellen Kreation.

Einen ganz großen Job, nämlich das Einstudieren der Rollen, haben erstmals-Regisseurin Isabell Büchter und „alter Hase“ Heinz Laumann übernommen. Norbert Westers sorgte als Souffleur „im Kasten“ immer für die richtigen Stichworte. Dass die Akteure auf der Bühne so aussehen, wie sie aussehen, dafür sind Sarah Abeler, Laura Bertels, Lissi Meimberg, Beate Reckert, Marlen Stamm und Katrin Weßeler verantwortlich. Die zuvor beschriebenen Gebäude sind in verschiedenen Ebenen gebaut und vermitteln im Zentrum tatsächlich Dorfplatz-Charakter. Für Bühnenbild und Requisiten sind Paul Walters, Gerrit Lehmkuhl, Hans Lüke und Familie Büchter zuständig.

Das Stück ist gespickt mit Wortspielen und Situationskomik. Wer am Ende das Battle um die meisten (ungewollt?) doppeldeutigen Aussagen gewinnt, wer zum vermeintlichen Triebtäter abgestempelt wird, welche Wirkung Hasch-Kekse auf die Protagonisten haben, wie man sich unter Einfluß dieser Backwaren auch mit einem freundlich gesinnten Gummihandschuh angeregt unterhalten kann, wie eine heiße Fotosession in Ahlintel aussieht, wer tatsächlich der Lottogewinner ist und was aus dem leerstehenden Gebäude wird, das zu erfahren, dazu gibt es noch an folgenden Terminen jeweils um 16 Uhr Gelegenheit:

  • Sonntag, 26. November 2023
  • Samstag, 02. Dezember 2023
  • Sonntag, 03. Dezember 2023
  • Sonntag, 10. Dezember 2023
  • Samstag, 16. Dezember 2023
  • Sonntag, 17. Dezember 2023

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