Rund 72 Quadratkilometer und 36.000 Einwohner umfasst das Gebiet, aus dem die Kläranlage Emsdetten-Austum das Abwasser pumpt, transportiert und reinigt, um es dann sauber über die Ems wieder in den natürlichen Wasserkreislauf zu leiten. Um diese Aufgabe optimal zu bewältigen ist es unerlässlich eine moderne, effiziente und betriebssichere Abwasserreinigung zu gewährleisten.
Bereits 2015 hat das Ratsmitglied Rolf Ohde für die GRÜNE Ratsfraktion eine Anfrage an die Verwaltung zum Status und zur Modernisierung der Kläranlage gestellt. Zu den Zielen dieser Modernisierung gehören nicht nur der Gewässerschutz, Energieeinsparungen und eine Betriebskostenreduzierung, sondern auch eine Verbesserung der klimatischen Bedingungen durch eine zukunftsweisende treibhausgasneutrale Aufstellung. Durch eine Eigenenergieerzeugung und teilweisen Umwandlung des Stromüberschusses in Wasserstoff könnte eine autarke Energieversorgung sichergestellt werden.
Eine Aufwertung der Anlage auf die sogenannte vierte Reinigungsstufe ist für eine Eliminierung von Mikroschadstoffen aus dem Wasser unerlässlich, daher sollte eine solche Nachrüstung damals auch für Emsdetten geprüft werden.
Die Stadtverwaltung kündigte daraufhin eine Machbarkeitsstudie an, die unter anderem eine Auswertung der Abwassermengen, des Kläranlagenablaufs sowie einer Charakterisierung des Wassers im Hinblick auf Spurenstoffe und mögliche Behandlungsverfahren beinhaltet.
Ein weiterer Antrag der GRÜNEN führte dann dazu, dass die Verwaltung die gewünschte Modernisierungsmaßnahme auf Fördermöglichkeiten prüfte, die rund 80 % der Gesamtkosten decken würden. Im Zuge dessen wurde auch die Einrichtung einer Arbeitsgruppe beschlossen, die sich seit 2020 konstruktiv und lösungsorientiert mit der Planung und Konzeption von Maßnahmen für eine Modernisierung beschäftigt hat.
Die Ergebnisse der Arbeitsgruppe wurden im vergangenen Ausschuss für Infrastruktur präsentiert und die weiteren Schritte, wie die Planung und Strukturierung der Maßnahme, sowie die Bereitstellung der Planungskosten, dann auch am Donnerstag vom Stadtrat beschlossen.
Dadurch ist Emsdetten dem Ziel, die Kläranlage Emsdetten-Austum bis 2027 in eine energieautarke und treibhausneutrale Kläranlage umzubauen, einen großen Schritt nähergekommen. Die Kläranlage, die damit auch die vierte Reinigungsstufe integriert, würde in ihrer Größenordnung zu den modernsten Anlagen Europas zählen und einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und dem Ziel der „treibhausgasneutralen Kommune“ leisten.




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