Am Samstag ist Schluss mit warten: Der Ball fliegt wieder durch die heimische EMS-Halle. Der Tabellenführer TV Emsdetten startet in das neue Handballjahr, möchte dieses wenn möglich mit einem Aufstieg krönen. Bis es soweit ist, muss sich das Team von Trainer Sascha Bertow aber erst noch die Aufstiegsrunde erarbeiten. Zehn Duelle stehen noch auf dem Spielplan. Der erste potenzielle Stolperstein heißt am Samstag die Talentschmiede von GWD Minden.
Der traditionsreiche Handballstandort Dankersen-Minden ist in der Krise. Nicht nur die erste Mannschaft steht in der Handball-Bundesliga auf einem Abstiegsplatz. Auch die Zweitvertretung steht ganz unten im Tabellenkeller. Nur fünf Punkte und die rote Laterne stehen nach 16 Spieltagen für Trainer Christopher Kunisch zu Buche. Kunisch, einst selbst lange Jahre für GWD Minden am Ball, musste lange auf den ersten Saisonsieg warten. Erst am 13. Spieltag in Opladen gab es den langersehnten doppelten Punktgewinn.
Das Hinspiel gegen den TV Emsdetten war eine einseitige Geschichte: Nur 16 eigene Tore gelangen den Mindenern. 29:16 war das Ergebnis des ersten Auswärtserfolgs für den TVE in der damals noch jungen Saison.
Bemerkenswert ist, wie die Ostwestfalen ruhig weiter arbeiten und sich nicht aufgeben. Klatschen, wie die 43 Tore Niederlage in Krefeld zu Beginn der Saison, sind eher die Ausnahme als die Regel, trotz letztem Tabellenplatz. Die Abwehr steht einigermaßen sicher, die Moral und Einstellung stimmt im Team. Die Offensive ist das Problem: Kein Team in der Staffel West erzielte weniger eigene Treffer in der laufenden Saison. Keine andere Mannschaft hat in der bisherigen Spielzeit weniger als 400 Tore erzielt. Soll in der Tabelle wieder der Anschluss an die anderen Teams gefunden werden, bedarf es insbesondere beim Torerfolg einer deutlichen Steigerung.
Ein Heimspiel des Tabellenführers gegen den Tabellenletzten. Was auf dem Papier nach einer Aufgabe im Vorbeigehen aussehen könnte ist brandgefährlich. Die Abwehr der Mindener steht gut, kassierte deutlich weniger Tore als die vor ihnen stehenden Teams aus Hamm, Lemgo oder sogar der Ahlener SG. Gefragt ist ein konzentrierter Heimauftritt von Reichmann, Terhaer, Kolk und Co.. Mit Geduld im Angriff und dem Willen sich die Räume und Torabschlüsse zu erarbeiten. Minden hat nichts zu verlieren und wird genau so auftreten. Ein Erfolg in Emsdetten wäre für die Mannschaft um ihren Top Torschützen Jonah Jungmann (67 Saisontreffer) das absolute Saisonhighlight. In der heimischen Halle spielen die Talente oft nur vor wenigen hundert Zuschauern. Allein die Kulisse von weit über 1.500 Zuschauern dürfte Motivation genug sein, die Sensation zu schaffen und einen Auswärtserfolg einzufahren.
Auf Emsdettener Seite hat die Spielpause um den Jahreswechsel herum der Mannschaft gut getan. Viele Akteure hatten zum Ende des Jahres mit kleinen Blessuren zu kämpfen. Kapitän Jakob Schwabe war nach seiner Muskelverletzung wieder einsatzbereit, war beim Spielen aber auf eine deutlich sichtbare Bandage am Arm angewiesen. Ihm dürfte die Zeit genau so gut getan haben wie Kreisläufer Marius Kluwe, der nach einem Sturz auf die Schulter auch noch einige Zeit mit den Folgen zu kämpfen hatte. Marcel Schliedermann, der nach seiner Operation ohne Vorbereitung in die neue Saison gehen musste hat von der spielfreien Zeit sicher profitiert. Schließlich hat der TV Emsdetten weiter trainiert und an den Abläufen gearbeitet. Das Training ging normal weiter, ein Ausruhen auf dem ersten Rang hat beim Trainerteam um Sascha Bertow keinen Platz. Die Spannung in den kommenden Partien hoch halten, darauf kommt es an wenn die Qualifikation für die Aufstiegsrunde vorzeitig perfekt gemacht werden soll. Schritt eins erfolgt Samstag, um 19 Uhr in der EMS-Halle.
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