Vier, manchmal fünf Müllfahrzeuge sind in Emsdetten für die Abfuhr des Bio-Mülls aus den braunen Tonnen zuständig. Jedes einzelne von ihnen fährt, sobald es denn gefüllt ist, etwa zehn bis zwölf Mal im Monat zum Bioenergiepark nach Saerbeck. In eben diesen Bioenergiepark haben gestern Stadt Emsdetten und Entsorgungsgesellschaft Steinfurt GmbH (EGST) eingeladen. Stefan Wernsmann, Betriebsleiter des Kompostwerkes wartet schon. Aus den großen Hallen kommt ein Geruch, an den man sich erst gewöhnen muss – und tatsächlich, nach einer Weile nimmt man diesen gar nicht mehr wahr. Die Bio-Müll-Berge strahlen Wärme aus, die niedrigere Außentemperatur verdampft und sorgt für ein schauriges Bild.
„Fehleinwürfe“ verursachen Mehrkosten
Beim Blick auf den Berg der frisch angelieferten „Bio-Abfälle“ kann einem schon das Grausen kommen. Kunststoff-Blumentöpfe – aber auch ebensolche aus Blech, Mülltüten mit dem üblichen Hausmüll, Getränkedosen und sogar das Endstück eines Staubsaugers finden sich hier. Besonders bei Glas wird es schwierig, wenn das zerbricht, sind die kleinen Scherben kaum mehr zu filtern.
In regelmäßigen Abständen werden auch in Emsdetten Kontrollen durchgeführt, fahren Mitarbeiter der EGST durch die Straßen um in Bio-Tonnen nach Dingen Ausschau zu halten, die da nicht hineingehören. Leider werden sie auch immer wieder fündig, der Fall wird dokumentiert und an die Stadtverwaltung weitergegeben. Der Bürger wird angeschrieben und ermahnt, künftig sorgfältiger auf die Mülltrennung zu achten. Ist bei einer Adresse zum dritten Mal ein „Fehleinwurf“ festgestellt worden, wird aus der anfänglichen gelben Karte eine Rote. Dem Verursacher wird dann die Bio-Tonne entzogen. Er muss künftig seinen Bio-Müll -oder das, was er dafür hält- in der Restmüll-Tonne entsorgen, bekommt dafür dann eine größere „graue“ Tonne, die ihm natürlich teurer kommt als wenn er vernünftig trennen würde.
Das falsche Verhalten einiger Weniger sorgt für höhere Müllgebühren, die dann von der Allgemeinheit getragen werden müssen
Die Verunreinigung des Bio-Mülls durch Abfallstoffe, welche eben nicht in die Bio-Tonne gehören, sorgt dafür, dass die Trennung, das Ausfiltern in der Sammelstelle in Saerbeck zusätzliche Kosten verursacht. Diese werden natürlich auf die Müllgebühren umgelegt. Im Klartext heißt das: Je mehr Fehleinwürfe, also Dinge, die nicht in die Bio-Tonne gehören, um so höher die Müllgebühren.
Bei den am Mittwoch duchgeführten Kontrollen in Saerbeck haben vier Mitarbeiter der EGST insgesamt 600 kg Bio-Müll aus Emsdetten kontrolliert, mit der Hand auseinandergepflückt und aussortiert, was hier nicht hingehört. mit nur 1.49 % sogenannter Störstoffe (0,3 % Kunststoffe >20 mm) liegt Emsdetten im Kreisvergleich sehr gut da. 2018 lag der Wert noch bei 4,6 %, die Tendenz geht also eindeutig in die richtige Richtung.
Der kompostierte Bio-Müll kann am Ende wieder im Garten oder als Blumenerde eingesetzt werden. Hierfür bietet die EGST in regelmäßigen Abständen Abholtermine an.
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