Dass der Sieg so hoch ausgefallen ist, lag auch daran, dass die Gastgeber auf einige Leistungsträger verzichten mussten, sollte fairerweise erwähnt werden. Die erste Mannschaft, der TuS N-Lübbecke spielte ebenfalls am Sonntag, trat auswärts in Rostock an. So kam es, dass einige Spieler mit der ersten Mannschaft zur Ostsee gereist sind.
Vor der Partie wurden die Spieler verabschiedet, welche LIT 1912 am Saisonende verlassen werden. Auch die Dettener Mannschaft wurde beglückwünscht. Zur Staffelmeisterschaft, und auch zum Aufstieg in die 2. Handball Bundesliga. Die Aufstiegsrunde hatte der Hallensprecher wohl vergessen. Kann passieren, die Glückwünsche darf der TVE trotzdem gerne mit ins heimische Münsterland nehmen.
Die Emsdettener gingen vom Start weg in Führung und sollten diese in den kompletten 60 Spielminuten auch nicht mehr aus der Hand geben. Dass auf der Anzeigetafel nicht sofort ein deutlicher Vorsprung angezeigt wurde lag daran, dass die Dettener in der Anfangsphase einige Chancen liegen ließen. Hochkaräter, Bälle frei vorm Tor nach Gegenstößen wurden leichtfertig vergeben. Jannis Finke im Tor der Hausherren nahm dem Emsdettener Angriff einige Chancen weg.
Bester Mann war in der Anfangsphase Marcel Schliedermann. Der zentrale Rückraumspieler zeigte sich wie immer spielfreudig und mit Zug zum Tor. Gern nahm er die 1:1-Duelle an und konnte seine Gegenspieler immer wieder auswackeln. Neun Treffer, acht davon im ersten Durchgang machten ihn gemeinsam mit dem starken Maximilian Nowatzki zum besten TVE Torschützen des Tages.
Natürlich probierte Trainer Sascha Bertow auch am Sonntag wieder einiges aus. So durften die mitgereisten Anhänger Schliedermann und Bjarne Budelmann im Zusammenspiel sehen. Auch Marius Kluwe bekam Spielzeit, hauptsächlich im Angriff. Mateusz Piechowski, nach seiner langen Verletzungspause auf dem langen Weg zurück zur alten Form, durfte im Laufe des zweiten Durchgangs auch spielen.
Der Vorsprung der Emsdettener wuchs stetig an, ging über bereits acht Tore zur Halbzeit (20:12) auf bis zu 15 Treffer (37:22, 53. Minute) hoch. Den Ostwestfälischen Gastgebern war anzumerken, dass sie Abstimmungsprobleme hatten. Auch A-Jugendliche durften Spielpraxis gegen den Staffelmeister TV Emsdetten sammeln. Das ging natürlich zu Lasten des Aufbauspiels. Die Ballverluste spielten den Dettenern in die Karten. Gewonnene Bälle wurden gern auf die Reise nach vorn geschickt und für das eigene Tempospiel genutzt. Wenn bei den Hausherren gute Angriffe ausgespielt wurden, war häufig der 38 Jahre alte Handball-Haudegen Marko Bagaric beteiligt. Der Routinier zeigte, dass er auch im Herbst seiner Karriere nichts an seiner Spielübersicht und Wurfgewalt verlernt hat. Oft hatte er auch den richtigen Riecher und beschränkte sich auf einfache Anspiele für seine jungen Nebenleute. Spielzüge, die in jeder Mannschaft zur Standardausbildung gehören. Genau das, was sein Team in solchen Situationen brauchte. Und so kamen eben doch ordentliche 27 Tore zusammen.
Nach Abpfiff bedankten sich die TVE Spieler bei allen mitgereisten Fans per Handschlag für die Unterstützung. Gut, dass einige Emsdettener Fans den Weg nach Ostwestfalen angetreten haben. Ohne sie hätte man in der wohl kleinsten Halle der Staffel das Gefühl haben können, es handele sich um ein Vorbereitungsspiel zweier Oberligevereine. So wenig Stimmung kam von den drei Sitzreihen herüber.
Gute Fans hat LIT 1912 trotzdem. Dem Emsdettener Anhang wurde zum Sieg gratuliert und alles gute für die bevorstehende Aufstiegsrunde gewünscht. Bis dahin steht aber noch das letzte Heimspiel gegen die SGSH Dragons an. AllesDetten wird wie gewohnt im Laufe der Woche einen kurzen Ausblick auf die Partie geben.
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