Trotz teilweise heftigen Dauerregens waren nach Schätzungen der Polizei am späten Sonntagnachmittag ca. 4.800 Menschen zwischen St. Pankratius und Rathaus, auf dem Brink, auf der Frauenstraße, auf dem Kirchplatz. Sie alle hatte eine Motivation „Nie wieder Rechts“ – forderten den Erhalt der Demokratie. „Um Demokratie muss man kämpfen, solange sie noch herrscht.“, So Abdul Saleh Jawish, der 2016 aus Syrien kam, dort flüchten musste, weil er in seinem Land Demokratie gefordert hat. Eine Diktatur lässt solche Forderungen nicht zu.
Für die Redner dieser Veranstaltung bot sich ein imposantes Bild runter bis zum Rathaus, entlang der Frauenstraße, nach links auf dem Brink, rund um den Morgentaubrunnen, auf der anderen Seite, dem Kirchplatz, überall standen Menschen jeder Altersgruppe und gesellschaftlichen Schicht. „Wir wollen bunt statt braun“. Um Punkt 17:00 Uhr setzten die Glocken von St. Pankratius ein.
„Über eine Million Menschen waren in ganz Deutschland für unsere Demokratie, für unsere Grundrechte, für Miteinander und gegen Hass, Ausgrenzung und Rechtsextremismus auf der Straße… Es ist ein klares Signal, heute auch aus Emsdetten: Wer unser demokratisches Miteinander und unsere Freiheit verachtet, wer Hetze und Spaltung verbreitet, der muss wissen: Wir stellen uns dem entschieden entgegen und positionieren uns gegen diese menschenverachtende Haltung.“, Bürgermeister Oliver Kellner findet gleich zu Beginn klare Worte.“
MdB Dr. Jan-Niclas Gesenhues berichtete unter anderem von den bewegenden Momenten im Bundestag in der vergangenen Woche. Eva Szepesi, mittlerweile 91-jährige Jüdin hatte als 12-jähriges Kind das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau überlebt.
„Unser Frieden, unsere Freiheit und auch unser demokratisches Miteinander sind nicht selbstverständlich und schon gar nicht garantiert.“, MdB Anja Karliczek rief dazu auf, sich in den kommunalpolitischen Gremien in demokratischen Parteien zu engagieren. Damit ist die Basis allen politischen Handelns geschaffen.
Herbert Speemanns sprach im Namen der Emsdettener Bleiberechtsinitiative, formell Veranstalter dieser Demo: „Wir lassen uns von rassistischen und ausländerfeindlichen Parolen nicht beeinflussen und halten fest an der Überzeugung, dass Zuwanderung möglich und auch nötig ist. Aus diesem Grund ist es unsere im Grundgesetz festgeschriebene Pflicht, Schutzsuchenden Asyl zu gewähren.“
Ingrid Berkemeyer gab eine beeindruckende Stellungnahme ab, ebenso Reinhild Thamm-Krake. Letztgenannte ist seit einem Verkehrsunfall 2011 „behindert“. Philipp Möcklinghoff von „Detten rockt“ und auch MdB Jürgen Cosse sprachen vor den vielen Emsdettenerinnen und Emsdettenern. MdB Kathrin Vogler: „Es ist völlig OK, unzufrieden zu sein…“, fordert „Klare Kante gegen Rechte Hetze.
AllesDetten haben in den vergangenen Tagen einige Kommentare erreicht. Kommentare in denen behauptet wird, die Konferenz in Potsdamm sei eine Inszenierung der Ampelregierung und als Schlussfolgerung daraus seien diese Demonstrationen entstanden. In viel größerem Umfang erreichen uns täglich, fast stündlich und auffallend stark jetzt in den Stunden nach der Demo, Nachrichten mit Portraits, die auch in unsere Wand „Detten gegen Rechts“ aufgenommen werden wollen.
Danke von Herzen an die Organisation der gelungenen Veranstaltung!
Zusammen stehen, trotz Regen, bunt in Vielfalt, so wird es gelingen den entsetzlichen Rechts Drall, bis hin zum Faschismus, aufzuhalten und zu vernichten.
Glockengeläut warnte meine Großeltern vor Gefahr.
Heute gab das Glockengeläut Kraft und Zuversicht um die Stimme zu erheben…”NIE WIEDER….!”
Endlich!!
Diese Demos sind so wichtig!
Soviele Emsdettener, die trotz des Regens gekommen sind und bis zum Schluss geblieben sind. Ich bin so stolz auf Detten!
Danke für Ihre Nachricht. Wir werden diese schnellst möglich bearbeiten.