36. Unternehmerfrühstück im Kreis Steinfurt betont Bedeutung von Investitionen im internationalen Wettbewerb

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(Foto: Katrin Herbers / WESt)

Die konjunkturelle Lage und der Stand der Digitalisierung im Kreis Steinfurt standen im Focus des 36. kreisweiten Unternehmerfrühstücks der Industrie- und Handelskammer (IHK) Nord Westfalen und der Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft Steinfurt mbH (WESt) beim Gastgeber geoCapture in Hopsten. Rund 50 Gäste nutzten die Möglichkeit, um sich auszutauschen und zu vernetzen.

Matthias Martin, der stellvertretende Vorsitzende des IHK-Regionalausschusses für den Kreis Steinfurt, freute sich als Hopstener Unternehmer besonders, dass so viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Einladung in die Gemeinde gefolgt waren. Mit Blick auf die Konjunktur in Nord-Westfalen stellte er fest, dass sich diese im Frühjahr 2024 zwar stabilisiert habe, aber weiterhin stagniere. „Eine durchgreifende Belebung fehlt. Während es im Dienstleistungssektor und dem Handel derzeit gut aussieht, hat sich die Schwäche in der Industrie weiter zugespitzt. Schon im letzten Jahr waren die Umsatzzahlen um 2,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesunken. Ein großer Teil, rund 40 Prozent der nord-westfälischen Industriebetriebe, berichtet derzeit von schlecht laufenden Geschäften“, fasste Martin zusammen.

Positiv blickte Landrat Dr. Martin Sommer hingegen auf die wirtschaftliche Situation im Kreis Steinfurt: „Die Schwierigkeiten, die unter anderem aus den hohen Energiepreisen, dem Fachkräftemangel und einer überbordenden Bürokratie resultieren, sind zwar da. Trotzdem ist die Lage im Kreis vergleichsweise gut.“ Als Verwaltung müsse man selbstverständlich die an anderer Stelle erlassenen Gesetze ausführen. Aber man könne versuchen, die Gesetzgebung der politischen Entscheidungsträger in eine wirtschaftlich sinnvolle Richtung zu lenken. „Und das tun wir, soweit es in unserer Macht steht“, betonte Sommer. Zwar sei verständlich, dass eigentlich notwendige und wichtige Investitionen derzeit in den Unternehmen aufgeschoben würden. „Doch um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können, brauchen wir höhere Ausgaben, zum Beispiel in die Digitalisierung und in Innovationen“, so Sommer weiter. Auch die Kreisverwaltung befinde sich im digitalen Transformationsprozess und treibe ihn intensiv voran.

Digitalisierung im weitesten Sinne ist auch das Geschäftsfeld von geoCapture. Das vor 13 Jahren in Hopsten gegründete Unternehmen ist heute mit drei weiteren Standorten im europäischen Ausland vertreten. Es entwickelt Cloud-Anwendungen für Firmen mit mobilen Mitarbeitenden. Die 45 Beschäftigten betreuen derzeit rund 3500 Kunden im deutschsprachigen Raum – mit stark steigender Tendenz, wie Geschäftsführer Friedhelm Brügge erklärte.

Zum Ende hielt das 36. Unternehmerfrühstück einen besonderen Moment bereit: Die Gäste verabschiedeten Dorothe Hünting-Boll, die die regelmäßigen Austauschtreffen als langjährige Regionalbeauftragte für die Kreise Steinfurt und Warendorf im Jahr 2011 initiiert hatte und nun in den Ruhestand geht. „Wir bedanken uns sehr herzlich für die hervorragende Zusammenarbeit und den positiven Austausch, von dem wir alle in den vergangenen 13 Jahren sehr profitieren konnten“, betonte Landrat Dr. Sommer.

Das nächste kreisweite Unternehmerfrühstück findet am Freitag, 15. November, bei apetito in Rheine statt.

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