Wir nähern uns nun dem Zeitraum, seitdem Reckenfeld mein Zuhause geworden ist. Im Jahr 2019 haben mein Mann und ich hier ein Haus gekauft. Seitdem bin ich fester Bestandteil dieser lebendigen Gemeinschaft. Was mich von Anfang an fasziniert hat, ist die spürbare Geschichte des Ortes, die sich an vielen Ecken und Enden offenbart.
Im Zeitraum von 1919 bis 2007 beherbergte Reckenfeld etwa 600 Geschäfte, Betriebe und Unternehmen, die teilweise noch heute hier zu finden sind. Diese Zahl unterstreicht die einstige wirtschaftliche Vielfalt und Aktivität des Ortes und wirft zugleich Fragen nach den Veränderungen auf, die sich seither ereignet haben.

Zwei markante Skulpturen prägen die Kreisverkehre im Zentrum des Ortes. Die eine wurde am 2. Juni 2007 enthüllt, die andere folgte am 13. September 2009. Beide Kunstwerke sind mehr als nur Dekoration; sie tragen einen tiefen geschichtlichen Bezug zu Reckenfeld und laden Passanten dazu ein, sich mit der Vergangenheit des Ortes auseinanderzusetzen.

Ein weiterer wichtiger Meilenstein in der Bewahrung der Reckenfelder Historie ist das „Haus der Geschichte“. Seine offizielle Eröffnung am 25. September 2016 war ein zentraler Akt im Rahmen der 100-Jahr-Feier des Ortes. Bis zum Jahr 2007 beherbergte das Gebäude noch die Tafel. Hier, so erzählt mir Klaus Schwenken im Gespräch, werden Erinnerungen lebendig und die Entwicklung Reckenfelds für zukünftige Generationen greifbar gemacht.
Auch im Bereich der Infrastruktur hat sich in den letzten Jahren einiges getan. 2019 entstand am Wittlerdamm ein modernes Sportgelände für den SC Reckenfeld, ein wichtiger Schritt für den lokalen Sportverein. Im Zuge dieser Entwicklung wurde im Jahr 2022 das alte Sportgelände in der Dorfmitte abgerissen. Ebenfalls verschwanden die angrenzenden Parallelgebäude, die ehemalige Hauptschule.
Doch inmitten des Wandels blieb ein Gebäude erhalten und erfuhr eine Transformation. Im Jahr 2024 erlebte das Bürgerhaus seine feierliche Einweihung. Es ist ein Ort der Begegnung, der Raum für gemeinschaftliche Aktivitäten und Veranstaltungen bietet und somit eine neue Ära für das soziale Leben in Reckenfeld einläutet.

Meine eigenen Erfahrungen seit 2019 sind geprägt von einer wachsenden Verbundenheit mit diesem Ort. Ich erlebe Reckenfeld als einen Ort, der seine Geschichte ehrt und gleichzeitig den Blick nach vorne richtet. Die Spuren der Vergangenheit sind allgegenwärtig, doch gleichzeitig spürt man den Aufbruch und die Gestaltung einer lebendigen Zukunft. Die Gespräche mit Menschen wie Klaus Schwenken und die Informationen von Manfred Rechs Webseite helfen mir, die vielschichtige Identität Reckenfelds immer besser zu verstehen – ein Ort, der sich stetig wandelt und doch seine Wurzeln nicht vergisst. Reckenfeld100
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