Der Philosophische Salon hatte zu Vortrag und Diskussion zum Thema Anti-Feminismus eingeladen

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Maiken Schiele, wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Dissens - Institut für Bildung und Forschung e.V. referierte zum Thema Antifeminismus

„Der Einfluss antifeministischer Strömungen auf verschiedene Bereiche der Gesellschaft hat in den letzten Jahren stark zugenommen und zeigt sich in unterschiedlichem Gewand: In Angriffen gegen die Gleichstellung von Frauen und Männern, in Mobilisierungen gegen das Recht auf körperliche Selbstbestimmung und in Protesten gegen schulische Bildungspläne, die die Akzeptanz geschlechtlicher, sexueller und familiarer Vielfalt zum Ziel haben. Im digitalen Bereich lässt sich Antifeminismus beispielsweise durch Hassnachrichten- und Kommentare erkennen, mit denen insbesondere in der Öffentlichkeit stehende Frauen, Feminist*innen, trans und queere Personen konfrontiert werden.
Die antifeministische Bewegung ist keine einheitliche Strömung, sondern setzt sich aus verschiedenen Akteur*innen zusammen. Was die verschiedenen Akteurskonstellationen jedoch miteinander vereint, ist das Festhalten an einem antiemanzipatorischen Weltbild, das die „Natürlichkeit“ von Geschlecht, traditionell-konservative Geschlechterrollen und die vermeintliche Binarität der Geschlechter als unhinterfragbare Grundlage stellt.
Der Impulsvortrag verfolgt das Ziel Antifeminismus näher zu spezifizieren und damit ein Bewusstsein bzw. eine Sensibilisierung für das Thema zu schaffen. Um einen einführenden Überblick zum Thema zu geben, setzt sich der Vortrag mit den folgenden Fragen auseinander: Was ist Antifeminismus? Welche Werte und Einstellungen liegen antifeministischen Strömungen zugrunde? Und was ist das Spezifische an Antifeminismus im digitalen Raum?“,

Tanja Heuer, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Emsdetten eröffnete den Vortrag im Rahmen der Reihe „Philosophischer Salon“ (Foto: Schwegmann)

– so heißt es in der Ankündigung zum Vortrag von Maiken Schiele welcher am Dienstagabend in der Stadtbibliothek im Rahmen der Reihe „Philosophischer Salon“ stattgefunden hat. Tanja Heuer, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Emsdetten, konnte etwa 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer begrüßen, welche sich im Anschluss in großer Runde wie auch in kleineren Kreisen bei einem Imbiss und Glas Wein noch rege an den Diskussionen beteiligten.

Allen war klar, dass man sich hier in einem langwierigen Prozess befindet, der nicht von heute auf morgen zu lösen ist. Um Bewusstsein und Akzeptanz in allen Köpfen für Feminismus zu erreichen bedarf es möglicherweise einer ganzen Generation. „Wenn man bedenkt, dass vor 100 Jahren Frauen noch kein Wahlrecht hatten, vor 50 Jahren Frauen nicht oder nur mit Gestattung des Ehemannes arbeiten durften, so haben wir doch schon eine Menge erreicht.“ hat eine Teilnehmerin an die Geduld appelliert.

Die Ausübung von Gewalt, sowohl körperlicher als auch seelischer Art, sei jedoch absolut nicht hinnehmbar. Das fängt bereits bei Hasskommentaren im Netz an, bei denen häufig auch Drohungen ausgesprochen werden, welche die Betroffenen nicht nur einschüchtern sondern auch in Angstzustände versetzen. Das führt nicht selten auch dazu, dass man sich aus der Öffentlichkeit zurückzieht um sich und seine Familie zu schützen.

Maiken Schiele ist wissenschaftliche Mitarbeiterin und Fortbildnerin bei Dissens – Institut für Bildung und Forschung e. V..

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